Flagge Kambodscha

KAMBODSCHA

Route 02

© K. Friedl - WWW.OFFROAD-REISEN.COM - Stand: 19.06.2010

Siem Reap - Dam Deak - Thnal Dach - Kampong Khleang - Bootsfahrt zum Boeng Tonle Sap


Grundsätzliches:

Neben des Besuches der weltbekannten Anlagen von Angkor Thum und Angkor Wat bietet sich von Siem Reap aus vor allem ein Ausflug zum über 315.000 ha großen Inlandsee Boeng Tonle Sap an.
Auf der nördlichen Seite gibt es drei Zufahrtsstraßen, von denen sich die östlichste ab Dam Deak anbietet, da hier die Gegend und die Dörfer am malerischsten sein sollen.

Verfolgen Sie diese Route in GOOGLE EARTH

 Die GPS-Daten werden im Format xx° mm,mmm (WGS84) dargestellt.
 

Code

GPS ( N / E )

Beschreibung

Erläuterungen / Fotos

KB-0201

013° 21,705
103° 51,584

Siem Reap

Wir verlassen den geschäftigen Ort und folgen der Straße 6  nach Osten.
Die Gegend ist weiterhin dicht besiedelt und ein Straßendorf folgt dem nächsten.
 

KB-0202

013° 21,246
103° 54,998

Abzweig 67

.
 

KB-0203

013° 20,161
104° 00,495

Rolous

.
 

KB-0204

013° 14,696
104° 07,378

Dam Deak


 

KB-0205

013° 14,320
104° 08,236

Abzweig

Etwa 1800 m nach dem Ort biegen wir nach Süden ab. Nach wenigen Kilometern endet die Teerstraße und eine Piste beginnt. Links und rechts ein unwegsames, mit Sträuchern durchsetztes Gelände, das im Folgenden immer tiefer unter dem Straßenniveau bleibt, da die Piste nun über einen schmalen Damm führt. Dieser ist notwenig, weil nach der Regenzeit der nahe Inlandsee weite Teil der Umgebung überschwemmt.

KB-0206

013° 08,093
104° 07,396

Thnal Dach

Ausgerechnet an der schmalsten Stelle des Dammes hat sich ein kleines, mehr als malerisches Dorf angesiedelt und selbst unser kleiner Bus muss sich - während er den Schlaglöchern ausweicht - mühsam vorbei an Karren, Verkaufsständen, Hausvorsprüngen oder sonstigen Hindernissen quälen. Das Leben spielt sich entweder auf der engen Ortsdurchfahrt ab, oder in der oft nach vorne offenen unteren Etage  der Holzhäuser, die fast in Griffweite vorbeiziehen. Schaut man zwischen den Gebäuden hindurch, bemerkt man, wir die Rückseite bereits auf hohen Holzstelzen steht.

      

KB-0207

013° 06,261
104° 07,569

Kampong
Khleang

Nach einiger Zeit weitet sich der schmale Damm wieder zu einer offenen Fläche und wir ereichen ein relativ großes Dorf, das fast ausschließlich ebenfalls in der traditionellen Holzbauweise errichtet ist. Weiterhin fällt auf, dass hier bereits alle Häuser auf hohen Stelzen stehen, doch dazu weiter unten.

         

Die Piste geht zwar noch ein gutes Stück weiter, aber ab hier bietet sich die Möglichkeit, mit einem für die Gegend typischen "Langschwanzboot" auf einem Kanal bis zum See zu gelangen. Diese Gelegenheit lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Während die Boote früher nur mit Rudern bewegt wurden, sind die meisten inzwischen mit laut knatternden Automotoren und langer Schiffsschraube ausgestattet worden.

Kurz vor der Regenzeit, also Ende Mai bis Anfang Juni, haben der See und die mit ihm verbundenen Kanäle ihren tiefsten Wasserstand erreicht, mit der Folge, dass sich beim Einsteigen in unser Boot unter dem Boden höchstens ein halber Meter schlammige Brühe befindet. Die Schiffschraube kann deshalb gar nicht richtig in das Wasser eingelassen werden und spritzt den Schlamm bei Vollbetrieb wie ein Odelwagen in die Luft (vergleiche dazu das Gebiet in Google Earth zu einer anderen Jahreszeit!).

Bei der Weiterfahrt auf dem Kanal fühlt man gleich, wie alles hier vom Leben am und auf dem Wasser abhängt.
Das fängt mit der Bebauung an. Während - wie gesagt -  schon die dammnahe Vorderseite der Häuser deutlich über dem Bodenniveau ruht, benötigt der rückwärtige Teil, also der zum Kanal hin, bereist bis zu 10 Meter hohe Holzstelzen, um das Niveau auszugleichen. Während unseres Besuches bei Flachwasser wirkt diese Bauweise zunächst eher abenteuerlich und fast schon übertrieben. Dazu muss man aber wissen, dass der nahe Inlandsee im Laufe des Jahres sehr starke Höhenunterschiede aufweist. Das liegt aber nicht - wie sonst üblich - an der vermehrte Wasserzufuhr durch die vielen Zuflüsse nach der Regenzeit, sondern hier tritt eine seltene geologische Besonderheit auf: Der See wird in dieser Zeit durch seinen Abfluss (!) Tonle Sap gespeist, weil der Mekong, in den der Fluss später bei Phnom Phen mündet, so viel Wasser mit sich führt, dass die Massen dann rückwärts wieder über den (eigentlichen) Abfluss in den See zurückfließen. Das kann man sich vor Ort schwer vorstellen, weil der Mekong etwa 200 km von hier entfernt ist, aber zur Erklärung sollte man wissen, dass das ganze Gebiet nur ca. 10 m über dem Meeresspiegel liegt.

                  

Entlang des Kanals muss unser Boot sich durch eine Vielzahl anderer Kähne hindurchquetschen. Man sieht Frauen, die ihre Wäsche in der braunen Brühe reinigen, Kinder baden ebenfalls halb im Schlamm, Männer reparieren Reusen oder Netze. Ab und zu begegnet uns ein Boot mit Waren.
Unsere beiden Bootsführer sind vielleicht 10 und 17 Jahre. Leider hat der Motor ziemliche Probleme, weil die Pumpe des Kühlkreislaufes nicht funktioniert. Es gibt bei diesen Motoren nämlich keinen Kühler, sondern das lehmige Wasser wird angesaugt, am Motor vorbeigeleitet und dann wieder ausgespuckt. Während der Ältere bei laufender Fahrt in der Motorbox herumhantiert, steuert der Jüngere routiniert das Boot. Mehrmals wird unsere Fahrt außerdem unterbrochen, weil sich Plastiktüten, Netze, o. Ä. in der Schraube verfangen.
Die Fahrt bis zum See dauert - ohne Unterbrechungen - knapp ein Stunde und wäre eine wunderbare Erholung für Leib und Seele - wenn nicht der laute Motor wäre.

         
 

KB-0208

013° 03,738
104° 04,907

Boeng Tonle
Sap (*) /  "Schwimmendes Dorf"

Wir erreichen den See. Um uns herum eine Vielzahl von Booten, ein paar große Hausboote und viele kleine Lastkähne, die Waren anbieten, und somit einen "floating Market" bilden, weiterhin ein paar im Flachwasser stehende Fischerhütten, die bei Hochwasser natürlich im See versinken.

              
 

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