Erfahrungsbericht
Durch Zufall wurden wir im Jahr 2001 auf die Firma SCAM aufmerksam. Dieser
italienische Hersteller fertigt in Kleinserien Fahrzeuge für den kommunalen
Markt an (Schneeräumer, Kehrmaschine, usw). Wesentliche Bauteile stammen
dabei von Iveco (Motor, Getriebe), Fiat (Führerhaus) oder anderen namhaften
Herstellern (Carraro, ZF). Aufgrund von Bauart und Ausführung ( Reifen
255/100 R 16, permanenter Allradantrieb, 24 Vorwärtsgänge, Achssperren,
usw.) ist das Fahrzeug hochgeländegängig und wegen des konservativen
Fahrwerks (Starrachsen, Leiterrahmen) und der max. Auslegung auf 5,0 t auch
für den schweren Einsatz gedacht.
Diese Voraussetzungen sollten den SCAM
eigentlich zum idealen Grundfahrzeug für ein hoch geländegängiges
Wohnmobil machen. Leider haben sich im Praxistest etliche Probleme
gezeigt. Dazu muss man sagen, dass wir mit die ersten waren, die das
Fahrzeug für den Expeditionsbereich verwendet haben. Hierbei hat sich
deutlich herausgestellt, dass die Beanspruchungen (auch bei
verantwortungsvollem Gebrauch) anscheinend sich doch erheblich
unterscheiden von denen im kommunalen Bereich. So brachen bei mehreren
Fahrzeugen die Motoraufhängungen (!), des weiteren die
Kühlerhalterungen, die Auspuffhalterungen, die Blattfederhalterungen.
Diese Erfahrungen und dadurch notwendigen Änderungen gingen erst
nachträglich in die Serienfertigung ein.
In unserem Fall kamen noch weitere,
unerklärliche Ausfälle dazu:
25000 km: Bruch der Motoraufhängung, damit verbunden Beschädigung
des Kühlers und Batteriekurzschluss
30000 km: Getriebeproblem durch Bruch einer Plastik(!)-Arretierung
33300 km: kompletter Ausfall der Lichtmaschine
40000 - 50000 km: mehrmaliger Bruch der Rückholfeder in der
Brems-Trommel, dadurch oft heiß werdende Bremsen
41000 km: kompletter Ausfall des Turboladers
50000 km: Ausfall des Hauptbremszylinders
55000 km: wiederholter Ausfall des Sperrencomputers
Ergänzung März 2009:
SCAM gibt es als eigenständige Marke nicht
mehr. Das Modell wird in ähnlicher Konzeption nun von IVECO selber
vertrieben.