Die Hauptstadt des Landes liegt im Schnitt etwa 2500 m hoch ist ist
damit die dritthöchste Hauptstadt der Welt. Je nach dem, wie weit man
die Randbezirke noch mit dazu nimmt, schwankt die Einwohnerzahl zwischen
3,5 und 5 Millionen. Praktisch in der Mitte des Landes gelegen ist
Addis Adeba nicht nur das politische, sondern auch wirtschaftliche
Zentrum. Breite Boulevards und respektable Häuser verleihen der Stadt
zunächst einen modernen Eindruck, doch trifft man aller Ortens auch auf
unübersehbare Armut. Statistisch gesehen gibt es Gewaltverbrechen eher
selten, doch ist die Kleinkriminalität, speziell der Taschendiebstahl,
wohl ein Dauerthema. So wurde auch bei unserem Besuch ein Mitglied
unserer Reisegruppe Opfer eines "Anrempel-Tricks".
In Anbetracht der Größe gibt es wohl nur eine
überschaubare Anzahl von Sehenswürdigkeiten. Wir haben besucht:
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Mercato (09 01,742 - 38 43,974)
Der angeblich größte Freiluftmarkt Afrikas erstreckt sich westlich
und östlich der Dej. Mekonin Demisaw St und erhielt seinen
Namen während der italienischen Besatzungszeit. Wie in Afrika üblich
ist der Markt in die verschiedenen Warengruppen eingeteilt. Neben
dem Verkauf von Frischware verdient auch ungewöhnlich hohe Zahl von
Recycling-Betrieben Beachtung. Die Besichtung ist nicht unbedingt
stressfrei, Touristen werden wohl nicht überall gerne gesehen, so
wurde uns selbst das Fotografieren eines Reifenlagers untersagt und
Frauen sollten sich vor Belästigungen in acht nehmen.
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Nationalmuseum (09 02,281 - 38
45,712)
Es beherbergt ein umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Landes
und vor allem zur Entwicklung des Menschen, Äthiopien gilt ja
bekanntermaßen als Wiege der Menschheit. Besondere Beachtung findet
hierbei Lucy, deren Skelettteile (hier als Kopie ausgestellt)
als die bisher ältesten menschlichen Überreste gelten.
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St. Georgs Kathedrale (09 02,207 -
38 45,083)
Die Kathedrale wurde 1896 in der für das Land typischen acht-eckigen
Form gebaut. Während der italienischen Besatzungszeit wurde sie von
Faschisten in Brand gesetzt und danach 1941 renoviert. Das
angeschlossene Museum beherbergt eine große Sammlung von religiösen
Kleidungsstücken, Büchern, Kreuzen, usw.
660 kurvige Straßenkilometer wären es bis nach
Bahir Dar, unserem nächsten Ziel. Für die Strecke sind mindestens
11 Stunden Fahrt anzusetzen. Es empfiehlt sich daher, für diese
Verbindung das gut ausgebaute Netz an Inlandflügen in Anspruch zu
nehmen.
Hinweis: Der Flug nach Bahir Dar kann u. U. auch über
Lalibela als Zwischenstopp erfolgen!
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Bahir Dar ist die Hauptstadt der Provinz Amhara. Mit ca.
170.000 Einwohnern ist sie die sechstgrößte Stadt im Land und liegt in
gut 1800 m Höhe am Südufer des Tanasees. Touristisch interessant
ist der Ort für Ausflüge auf dem Tana-See oder zu den
Wasserfällen des blauen Nils.
Wir übernachten im zentralen Hotel Addis
Amba Hotel in der Arba meter Rd. Gut 300 m entfernt,
nordwestlich des großen Kreisverkehrs, erstreckt sich das quirlige
Marktgelände, das einen Besuch verdient (11 35,336 - 37 23,218). Im
Gegensatz zu den Erfahrungen in Addis Adeba dürfte hier einem
angenehmen Rundgang nichts im Wege stehen.
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Wer sich einen schönen Überblick über Stadt und See verschaffen
will, verlässt den Ort zunächst auf der '3' Richtung Gonder
und biegt nach Überquerung des Blauen Nil nach Süden
ab. Die Bezawit Rd endet auf einer kleinen Anhöhe (11 34,515
- 37 24,771). Bahir Dar.kml
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Die meisten der Touristen werden sich für eine Bootsfahrt auf dem
Tana-See entscheiden. Die Touren führen üblicherweise etwa 9 km
weit bis zu einer Halbinsel, auf der es zwei sehr sehenswerte
Rundkirchen zu besichtigen gibt (11 41,698 - 37 20,473). Auf Hin-
und Rückfahrt passiert man dabei zwei kleine, nebeneinander liegende
Inseln mit einem Frauen- und Männerkloster.
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Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Fahrt zu den Wasserfällen des
Blauen Nil. Hier ist zu beachten, dass die 31 km lange Anfahrt
wegen der schlechten Straßenverhältnisse zurzeit noch sehr mühselig
und zeitaufwendig ist. Man verlässt die Stadt auf der B31 nach Süden
bis zu einer Kreuzung bei 11 32,044 - 37 24,188. Dieser erste Teil
wird derzeit (Anfang 2017) großflächig ausgebaut und es ist mit
erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Dann biegt man
ostwärts auf eine Piste ab, die im Ort Tissisat endet. Ein
kleiner Feldweg führt nordwärts bis zum Nil, der mit einer kleinen
Fähre überquert wird. Nach gut einem Kilometer Fußmarsch erreicht
man dann die Fälle. Blauer Nil.kml
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