Flagge Äthiopiens

ÄTHIOPIEN

Route 03

© K. Friedl - WWW.OFFROAD-REISEN.COM - letztes Update: 03.03.2017

Gondar - Geshena - Lalibela


Grundsätzliches:

Für die 360 km lange Strecke ist momentan mit einer Fahrtzeit von 8 - 9 Stunden zu rechnen. Das liegt in erster Linie daran, dass das Teilstück Geshena - Lalibela zurzeit (FEB 2017) von einer chinesischen Firma (von wem auch sonst in diesem Land) großräumig ausgebaut wird und man daher mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen hat.

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Code

GPS (N / E)

Beschreibung

Erläuterungen / Fotos

ET-0301

12 36,597
37 28,200

Gondar

Die Strecke entspricht dem 2. Teil der Route 02 in umgekehrter Richtung.
 

ET-0302

11 57,020
37 42,611

Abzweig Geshena

.

ET-0303

11 51,371
38 00,506

Debre Tabor

Der Ort liegt bereits auf 2700 m Höhe. Nun beginnt der landschaftlich beeindruckendste Teil der Reise. Die Straße verläuft auf einem Höhenrücken, der grandiose Ausblicke links und rechts in die zerklüfteten,  Canyon artigen Täler zulässt.

    
 

ET-0304

11 41,310
38 55,431

Geshena

In dem knapp 3000 m hoch liegenden Ort beginnt die nordwärts führende Strecke nach Lalibela, die bis jetzt nur als einfache Schotterpiste angelegt war, was eine mühselige und zeitaufwändige Fahrt bedeutete. Lalibela besitzt zwar auch einen Flughafen, der einen leichteren Zugang zu dem Ort ermöglichst, doch aufgrund seiner immensen touristischen Bedeutung hat man sich entschlossen, auch die Straßenverkehrsverbindungen zu modernisieren., was zurzeit von einer chinesische Firma durchgeführt wird. Aufgrund der z. T. völlig neuen Trassierung ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen. Unterwegs kann man die traditionelle Bauweise der einfachen äthiopischen Häuser auf dem Land beobachten. Ein locker verbundenes Gerüst aus Rundhölzern wird in den Zwischenräumen mit Lehmmasse ausgefüllt, und wer es besonders "schick" haben will, verputzt danach die ganze Wand. Doch die Bauweise wirft Fragen auf, meistens fehlt nämlich eine diagonale Verstrebung des Holzgerüstes, so dass viele Häuser schief werden oder ganz zusammenstürzen. Wir haben Glück und können eine Familie gegen ein kleines Trinkgeld überreden, ihr bescheidenes Anwesen von innen zu betrachten (4 Bilder rechts). Der Besuch verschafft einen beschämend tiefen Einblick in die Lebensweise der armen Landbevölkerung. Das Haus besteht aus zwei Räumen, einem kargen "Wohnzimmer" ohne jegliche Möblierung und einem fensterlosen "Schlafzimmer" mit ein paar Decken am Boden. Der Küchenbereich befindet sich im Freien, Bad oder Toilette fehlen gänzlich.
 

      
 

ET-0305

11 59,810
39 03,586

Abzweig Kloster

Ungefähr 5 km vor Lalibela empfiehlt sich ein Abstecher zum Kloster Nakuto Lab. Eine 900 m lange einfache Piste und danach eine steile Steintreppe führt zu einem Felsenvorsprung, unter dem die Kirchengebäude errichtet sind. Mit etwas Glück werden einem die geheimen Schätze des Kloster wie antike Bücher sowie verschiedene Insignien.

         
 

ET-0306

12 02,071
39 02,615

Lalibela

 


Die Felsenkirchen von Lalibela sind die wohl am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit des Landes und die Georgskirche (Bilder 4 & 6) wahrscheinlich das bekannteste Fotomotiv Äthiopiens. Doch diese ist nur eine unter vielen, so dass die Besichtigung der insgesamt 11 Kirchen gut einen Tag einnehmen kann. Die gesamte Anlage besteht aus drei Bereichen: die nördlichen und süd-/östlichen Gruppe, in denen jeweils mehrere Kirchen zusammenfasst sind, und die etwas abseits gelegene, singuläre Georgskirche.

Die komplett aus dem mehr oder weniger harten Felsen geschlagenen Kirchen wurden im 12. / 13. Jh. als letzte ihrer Art erschaffen und bildeten den Höhepunkt dieser Technik. Der strenge Grundriss stammt noch aus der byzantinischen Zeit und wurde erst wesentlich später durch die klassische Form der Rundkirche ersetzt.
Die Fertigstellung der gesamten Anlage hat wohl einige Jahrzehnte gedauert und war nur möglich, weil der Boden großenteils aus Tuffgestein besteht, was nicht unbedingt sehr widerstandsfähig ist (siehe unten). Ungewöhnlich ist auf jeden Fall die hohe Konzentration der verschiedenen Felsbauten. Der Überlieferung nach soll König Lalibela im Traum aufgefordert worden sein, hier ein symbolisches Jerusalem nachzubauen.

Die Besichtigung beginnt im Norden der Anlage (also an der nördlichen Gruppe) und für Fotografen zuerst einmal mit einem nicht nachvollziehbaren Ärgernis: 300 Birr können fällig werden, wenn man Videoaufnahmen machen möchte. Dabei wird aber nicht die Aufnahmetechnik "bestraft", sondern nur die Form des Aufnahmegerätes. Bekanntermaßen kann heutzutage jeder Fotoapparat und jedes Handy auch brillante Videos aufnehmen. Doch hierfür fallen keine Gebühren an. Nur wenn das Aufnahmegerät die Form einer Videokamera hat, fallen die Extrakosten an (das entsprechende Ticket wird auch überall kontrolliert).
Der Erstbesucher, der aus den Medien das bekannte Motiv (Bild 4) vor Augen hat, wird zunächst vielleicht enttäuscht sein, riesige und aufdringliche Dachkonstruktionen überdecken inzwischen die Kirchen in den beiden Gruppen. Notgedrungenermaßen mussten sie errichtet werden als Voraussetzung für die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes. Doch man mag sie als Segen und Fluch zugleich ansehen. Die Deckflächen der Kirchen mögen nun besser geschützt sein (angeblich läuft das Regenwasser nicht überall ideal ab), doch für den optischen Gesamteindruck ist diese Übermantelung eher verheerend. Und so wird jeder gerne den (noch) unverbauten Blick auf die Georgskirche genießen.

1)  2)  3)  4)  5)  6)
 

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